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Kochen im Wohnmobil #1

vor 3 Jahren
Lukas
Reisen, Vanlife
Keine Kommentare

Eine Kocher-Odyssee durch die Amerikas

Falls du dich jetzt auf köstliche Rezepte zum Nachkochen freust, muss ich dich leider enttäuschen. Ich habe nämlich vom Kochen so gar keine Ahnung.

In den folgenden drei Artikeln geht es aber um das Elementarste um überhaupt kochen zu können, nämlich den Kocher. Du erfährst in diesem Beitrag welche unterschiedlichen Kocher wir auf unserer 2-jährigen Reise im Wohnmobil entlang der Panamericana genutzt haben und wie unsere Erfahrungen damit waren. Im zweiten Beitrag werden die gängigsten Möglichkeit im Camper zu kochen miteinander verglichen und ich verrate dir  warum wir jetzt mit Gas kochen. Im dritten Beitrag schließlich geht es ausschließlich um das Thema Gas im Wohnmobil.

Womit kochen wir im Wohnmobil?

Diese Frage war bei unserem ersten Wohnmobil schnell beantwortet. Dachte ich zumindest. Denn wir hatten einen bereits ausgebauten Toyota LandCruiser gekauft und der wechselte natürlich samt Kocher seinen Besitzer. Es war ein mobiler zweiflammiger Petroleumkocher vom Hersteller Enders. Da ich keine Ahnung von Campingkochern hatte, habe ich erstmal Google nach Petroleumkochern befragt und war mit der Antwort sehr zufrieden. Petroleum ist schwerentflammbar und der Kocher kann auch im Fahrzeug genutzt werden. Er wird häufig im Yachtbereich eingesetzt und galt als äußerst zuverlässig. Auch die Tatsache das der Hersteller keine Ersatzteile mehr für dieses Modell hatte, hat mich nicht weiter beunruhigt, da wir vom Vorbesitzer noch einige Ersatzteile mitbekommen haben. Super, damit war das Thema Kocher für uns erstmal abgeschlossen. Wie gesagt, dachte ich!

Petroleumkocher im Dauereinsatz

Einen Petroleumkocher kann man nicht einfach einschalten und los geht’s. Das Petroleum befindet sich in einem Tank, der fest im Kocher verbaut ist. Damit das Petroleum zum Brenner gelangt muss Druck aufgebaut werden und zwar über eine Handpumpe. Das allein reicht aber nicht. Für den Verbrennungsvorgang muss der Brenner des Kochers vorgewärmt werden. Dies erfolgte bei unserem Kocher mit einem kleinen Butangasbrenner. War nun der Hauptbrenner vorgewärmt, konnte man die Petroleumzufuhr öffnen und den Brenner zünden. Wenn alles passte hatte man eine schöne heiße, gleichmäßig blau brennende Flamme zum Kochen. Das war aber nicht immer der Fall. 

Petroleum-Kocher im Wohnmobil
Petroleum-Kocher von Enders

Ein kleiner Auszug aus unserem Reisealltag

„Wir sind bereits seit Stunden unterwegs. Die Straße ist schlecht und wir brauchen einfach viel länger als geplant. Die Sonne brennt auf die Windschutzscheibe. Ohne Klimaanlage ist es stickig im Fahrzeug und sobald wir die Fenster öffnen macht eine Staubwolke das Atmen schwer. Als wir schließlich einen Platz zum Übernachten finden, wird es bereits dunkel. Wahrscheinlich wäre ein schnelles Butterbrot zum Abendessen jetzt die vernünftigere Wahl, aber ich hatte mir halt was anderes in den Kopf gesetzt. Also fange ich an, mit knurrendem Magen, auf unseren zwei Quadratmetern Wohnfläche – um draußen zu kochen ist es zu windig – alle Zutaten aus den Schränken zu kramen, das Gemüse zu schnibbeln und den Petroleumkocher vorzuheizen. Als ich das Petroleum aufdrehe verrußt nur eine rauchende, gelbe Stichflamme den Topf, aber die gleichmäßige heiße, bläuliche Flamme bleibt aus. 

Genervt verdrehe ich die Augen, während Lukas fluchend das geschnibbelte Gemüse beiseite räumt, um an das Werkzeug zu kommen. Das was folgt, kennen wir nur zu genüge. Brenner abkühlen lassen, auseinander schrauben, Düse reinigen und wieder zusammen bauen, wobei Lukas noch mehr flucht, seine Hände rußverschmiert und nach Petroleum stinkend. Wahrscheinlich sind wir beide schon zu müde, haben schlampig gearbeitet, denn auch beim zweiten Anlauf bleibt die gleichmäßig berennende blaue Flamme aus. Mittlerweile ist am Horizont ein Gewitter aufgezogen und dicke Tropfen trommeln aufs Autodach. Den Kocher nochmal zu reinigen ist für heute keine Option mehr. Inzwischen bin ich nicht mehr nur genervt, sondern hungrig und müde – eine schlechte Kombination – und den Tränen nahe. Während der Kocher abkühlt, landet ein Teil des rohen Gemüses in unseren Mägen, der rohe Reis im Wasserbad bekommt einen Platz in der Spüle und ich will einfach nur noch die Decke über den Kopf ziehen und schlafen. Was wir dann auch schlecht gelaunt tuen. 

Am nächsten Morgen lacht wieder die Sonne vom Himmel. Aber bei uns dauert es noch eine Weile bis die Laune wieder steigt. Denn Lukas muss noch VOR dem ersten Kaffee den Kocher erneut zerlegen und reinigen, bis er endlich läuft.“ 

(Eva – Utah, USA)

Ein Multifuel-Kocher für den Notfall

MSR Multi Fuel Kocher
MSR Multifuel Kocher* im Einsatz

Nach dieser Erfahrung wollten wir uns nicht mehr nur auf unseren ach-so-tollen Petroleumkocher verlassen. Also kauften wir einen einflammigen Multifuel-Kocher von MSR*, quasi für den Notfall.

Der Kocher ist für Touren mit Rucksack und Zelt gedacht und somit ist das Packmaß sehr gering. Perfekt für ein eh schon zu vollgepacktes kleines Reisefahrzeug wie unseres. 

Man kann ihn mit Benzin, Kerosin oder Petroleum betreiben und der Brenner hat mit fast 3.000 Watt richtig Power. Am Besten läuft der Kocher mit Kerosin (Reinbenzin), allerdings ist dies nicht überall erhältlich und auch recht teuer. Mit normalem Benzin läuft er, wie ich finde, aber genau so gut. Mit Petroleum kommt es vor das der Kocher verrußt und öfter mal gereinigt werden muss. Tatsächlich sollte aber Mexiko auf unserem Weg von Kanada nach Argentinien das letzte Land sein in dem wir noch Petroleum kaufen konnten.

Nachteil bei diesem Kocher ist definitiv die Anwendung. Man kann ihn nur im Freien verwenden, denn wie bei allen Kochern mit flüssigem Brennstoff muss der Brenner erst einmal vorgeheizt werden. Das ist bei diesem Kocher recht spektakulär. Man lässt etwas Brennstoff in eine kleine Schale unterhalb des Brenners laufen und zündet es mit einer schönen großen Stichflamme an. Sobald alles verbrannt ist, hat der Brenner seine optimale Temperatur und kann gestartet werden.

MSR Multifuel Kocher
MSR Multifuel Kocher* im Einsatz

Der MSR Multifuel-Kocher* ist definitiv ein guter Notfallkocher, der einen nicht im Stich lässt.

Trotzdem hielten wir noch tapfer an unserem Petroleumkocher fest, da man mit diesem eben auch bei Wind und Wetter im Fahrzeug kochen konnte. In Ecuador schließlich neigte sich unser Vorrat an Petroleum dem Ende zu. Also musste doch wieder eine Alternative her. Gar nicht so einfach in Ländern zu finden in denen Camping nicht wirklich verbreitet ist.

Kurzes Intermezzo mit einem Spirituskocher

In Ecuador haben wir einen sehr einfachen und billigen Spirituskocher erstanden. Der war aber so schlecht verarbeitet, dass schon beim zweiten Mal kochen der Topf wegrutschte und sich die Suppe im Kocher verteilte. Aufschrauben und reinigen? Das ging nicht. Also landete er schneller als er gekauft war wieder im Müll. 

Gaskartuschenkocher, ein Traum wird war

Gaskartuschen-Kocher im Wohnmobil
Gaskartuschen-Kocher*

In der Hauptstadt Perus wurden wir schließlich fündig. In einem kleinen Outdoor-Shop gab es tatsächlich Gaskartuschenkocher*. Das war unser erster Kontakt mit Gas beim Kochen. Das erste mal seit 1,5 Jahren kein Kraftstoffgeruch im Fahrzeug, kein Vorheizen mit Stichflammen und kein lästiges Pumpen, um den Druck zu halten. Kartusche rein, verriegeln und Kocher starten. Wow! Und vernünftig regulieren konnte man die Flamme auch noch. Wir waren happy und die frustrierten Abende, wenn der Petroleumkocher nicht lief und es draußen zu kalt oder windig für den Multifuel-Kocher war, gehörten endlich der Vergangenheit an. 

Ein ganz großer Nachteil bei diesen Gaskartuschenkochern* ist allerdings der Müll den man produziert. Mangels Alternativen haben wir den Kocher dennoch sechs Monate lang in Südamerika als unseren Hauptkocher genutzt, dass hieß aber spätestens nach fünf Tagen musste eine neue Kartusche her.

Gaskartuschen-Kocher im Wohnmobil
Gaskartuschen-Kocher *

Mittlerweile haben wir unser zweites Reisefahrzeug, einen 4×4 Mercedes Sprinter. Diesmal haben wir den Ausbau selber geplant und standen damit wieder vor der Frage, welchen Kocher wir verbauen wollen. Welche Möglichkeiten es für Wohnmobile gibt, was die jeweiligen Vor- und Nachteile sind und wofür wir uns letztendlich entschieden haben, erfährst du im nächsten Blogbeitrag. 


* Dieser Blogbeitrag enthält Affiliate-/Werbelinks. Die Preise für die Produkte sind für Dich unverändert, aber wir erhalten eine kleine Provision für die Empfehlung. Mehr dazu erzählen wir dir auf unserer Seite unter Neu hier?. 

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Viel Glück 🍀

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    Bisher kannte ich „gedeckte Brücken“ nur aus Bisher kannte ich „gedeckte Brücken“ nur aus Neuengland. Dass es so ein schönes Exemplar auch in Deutschland gibt, war mir neu. #entdeckedeutschland

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