Fuerteventura, eine karge Wüsteninsel mitten im Atlantik. Wer hier herkommt hat zwei Möglichkeiten: Entweder er verliebt sich Hals über Kopf in diese Insel oder er will am Liebsten sofort wieder weg. Dazwischen gibt es nichts. Bei uns war es definitiv die Liebe. Als wir das erste Mal nach Fuerte flogen, haben wir uns sofort wohlgefühlt und waren dem spröden Charm erlegen. Aber nicht im Süden der Insel, wo eine Hotelburg an die nächste grenzt, sondern im Norden zwischen Surfern, Künstlern und kleinen Fischerorten. Lerne Fuerteventura abseits vom Massentourismus kennen und begleite uns auf einen perfekten Tag in und um El Cotillo.
Ein perfekter Tag in El Cotillo
Wake up Funky Kitchen
Ich blinzele als die ersten Sonnenstrahlen durchs Fenster aufs Bett fallen und das ohne das der Wecker mich aus dem Schlaf reißen musste. Das Meer rauscht in der Ferne und eine Katze jagt lautstark die Tauben vom Nachbardach. Ich räkle mich genüsslich und nur wenige Minuten später sitzen wir im Funky Kitchen zum Frühstück. Eine Mischung aus coolem Surfshop und gemütlichem Café könnte man hier bei Smoothies, göttlichem Bananacake und Cappuccino den ganzen Tag verbringen. Nicht zuletzt Dank Anna-Maria, die mit großem Herzen, quirlig zwischen den Gästen umherläuft und Kay, der für Wassersport-Fachsimpeleien immer zu haben ist. Könnte man, würden nicht vor der Tür so spannende Dinge auf uns warten!
Heute läuft schon am Vormittag die Flut rein und es weht nur ein leichter Wind. Eher ungewöhnlich für Fuerte, aber perfekt für einen kleinen SUP-Ausflug. Und so reißen wir uns los mit den SUPs im Gepäck zur Lagune Caleta del Rio nördlich von El Cotillo, kurz vorm Leuchtturm links. Während Diego (unser hellblauer 4×4 Sprinter) die letzten Meter mit Leichtigkeit genommen hätte, quälen wir unseren Miet-Corsa durch Schlaglöcher und über Lavagestein, um die Bretter nicht so weit schleppen zu müssen. Aber Dank tausender Offroadkilometer in Nord-, Mittel- und Südamerika wird der Corsa ohne Kratzer und Beschädigungen eingewiesen.
SUP-Ausflug zur Lagune Caleta del Rio
Schon der Anblick der Lagune ist eine Wucht. Durch den weißen feinen Sand und das dunkle Lavagestein schimmert die Lagune in den schönsten Türkistönen, während an der Küste dunkelblaue, weiß schäumende Wellen gegen die Felsen donnern. Im Hintergrund verschwimmen sanft geschwungene, ockerfarbene Hügel miteinander.
Eine Symphonie aus türkis, blau und ocker
Schnell sind die SUPs aufgebaut und vorsichtig über das Lavagestein zum Wasser getragen. Zugegeben, mit gut 400 auf 400 Metern ist die Lagune nicht wahnsinnig groß. Aber das kristallklare Wasser und die traumhaft schöne Landschaft läßt unsere Herzen höher schlagen. Gemütlich gleiten wir über das Wasser, im Bereich der Mündung versuchen wir ein paar kleine Wellen zu erwischen und genießen die Aussicht. Als die Ebbe einsetzt und unser Paddelrevier minütlich kleiner wird, packen wir glücklich und zufrieden unsere Sachen wieder zusammen.
Asphaltsurfing nach Lajares
Eigentlich könnte man sich jetzt auch nach einem frischen Saft und leckeren Wrap im Ocean Deli, den Nachmittag an den traumhaften Buchten Los Lagos de Cotillo die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Aber uns ist heute nach Bewegung. Und so verlegen wir das Surfbrett auf die Straße und leihen uns bei einer der Surfschulen zwei Longboards aus. Vorbei an Ziegen und Eseln, karger und doch faszinierender Wüstenlandschaft cruisen wir über den gut ausgebauten Fahrradweg ins sieben Kilometer entfernte Lajares.
Auf halber Strecke nach Corralejo ist Lajares ein Szenetreff für Künstler und Surfer, und das obwohl der Ort nicht am Meer liegt. Auf jeden Fall einer der gechilltesten Orte, die ich kenne. Hier kann man sich wunderbar in coolen Cafés stäken und durch die kleinen, ausgefallenen Läden stöbern. Auf keinen Fall sollte man sich die hammer Taschen aus recycelten Surf- und Kitesegeln von Gusty entgehen lassen und dem Laden vom Clean Ocean Project einen Besuch abstatten. Angefangen hat die Organisation mit ein paar Surfbuddies, die den angespülten Müll an ihren Surfspots an der North Shore eingesammelt haben. Mittlerweile geht ihr Beitrag für unseren wundervollen Planeten aber weit darüber hinaus. Nur ein kleines Stückchen weiter hat die Familie Hönscheid ihren Laden North Shore.
Das Ende eines perfekten Tages
Es ist später Nachmittag als wir wieder in El Cotillo einrollen. Perfekt um einen saftigen Burger bei Asso und Matteo im Puerto Dulce zu verdrücken und am alten Hafen den Sonnenuntergang zu genießen. Im 17. und 18. Jahrhundert war hier einer der wichtigsten Exporthäfen der Insel. Heute aber ist El Cotillo ein entspanntes Fischerdorf, das zum Glück noch vom Massentourismus verschont geblieben ist. Und für uns ist El Cotillo definitiv der beste Ort der Insel!
7 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Eine sehr schöne Seite 🙂
Ja, genau so ist es in El Cortillo… Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Jahreswechsel und unseren Urlaub dort…
Oh wie schön… Wir wünschen Euch schonmal eine gute Zeit auf Fuerte!!!
Richtig guter Artikel, den ihr da verfasst habt. Ich hab mich direkt wieder zurückversetzt gefühlt…
Ergänzend für eure Leser hätte ich hier auch noch ein paar Worte zu El Cotillo:
https://www.tripweazel.de/risco-del-paso/
Viel Erfolg noch mit travelintotheblue!
Natürlich nicht Risco del Paso… sondern:
https://www.tripweazel.de/el-cotillo/
😉
Hi Jens, das freut uns sehr das Dir der Artikel gefallen hat.
Ja El Cotillo, ist einfach einer toller Ort um mal so richtig abzuschalten. Mega gut!
Mir gefällt Dein Blog sehr.
Lieben Gruß Lukas