Persönliche Schutzausrüstung
Alles was du für deine Sicherheit und zur persönlichen Schutzausrüstung beim SUPen wissen solltest.
Warum du dir überhaupt über das Thema persönliche Schutzausrüstung Gedanken machen solltest? Wenn du es noch nicht gemacht hast, lies dazu auf jeden Fall den letzten Beitrag zu diesem Thema Sicherheit beim SUPen #01 – Uncool oder lebenswichtig?.
Welche Schutzausrüstungen gibt es?
Welche Schutzausrüstung gibt es jetzt eigentlich und was gilt es zu beachten? Die Antwort darauf findest du in den nächsten Zeilen.
Leash
Als Leash bezeichnet man ein halbelastisches mit Kunststoff ummanteltes Stahlseil, das den Paddler mit dem Board verbindet. Man unterscheidet gerade Leashes und solchen, die wie eine Spirale gekringelt sind, sogenannte Coil Leashes.
Vor allem im Flachwasser, wenn die gerade Leash im Wasser hängt, Blätter, Äste und Wasserpflanzen einfängt und dadurch extrem bremst, wird eine Coil Leash bevorzugt.
Wenn die persönliche Schutzausrüstung zur Gefahr wird.
So wertvoll eine Leash für die persönliche Sicherheit ist, gibt es auch Situationen in denen genau diese Sicherheit zur Gefahr wird. Nämlich genau dann, wenn sich bei einem Sturz ins Wasser die Leash unter Wasser verheddert und dich damit unter Wasser hält. Das können Felsen, Baumstämme oder Bojen sein. Wenn dann auch noch die Strömung, zum Beispiel in einem Fluss, die Leash auf Spannung hält bist du gefangen. Bei solchen Begebenheiten ist es besser auf eine Leash zu verzichten oder eine Leash mit einem gut zugänglichen Schnellverschluss zu tragen.
Während eine Coil Leash im ruhigen Flachwasser ihre klaren Vorteile hat, kann sie auf Flüssen und Meeren zu einer großen Gefahr werden. Durch die Strömung und Wellen wird das Board von dir weggezogen und kann an der gestreckten Leash wie ein Geschoss zu dir zurück schnellen.
Es gibt Leashes in unterschiedlichen Längen. Als Faustformel gilt, dass die Leash genauso lang oder einen Fuß länger sein sollte als dein Board (bei Coil Leashes im gestreckten Zustand).
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Schwimmweste / Rettungsweste / Prallschutzweste
Schwimmweste, Rettungsweste, Prallschutzweste – auch wenn die Begriffe umgangssprachlich gerne durcheinander geworfen werden, gibt es doch kleine aber entscheidende Unterschiede.
Bei Prallschutzwesten liegt der Fokus auf dem Schutz vor Aufschlägen und Prellungen. Sie werden hauptsächlich beim Wakeboarden getragen und bieten nur einen sehr bedingten Schutz vor Ertrinken. Auch wenn die Prallschutzwesten einen ähnlichen Auftrieb wie Schwimmwesten haben und häufig eine sehr gute Bewegungsfreiheit bieten, sind sie für SUPer nicht die erste Wahl. Ein weiterer Unterschied zur Schwimmweste ist, dass Prallschutzwesten keinen Gurt unter dem Rippenbogen haben. Möchte man jemanden an der Weste aus dem Wasser ziehen, kann es bei einer Prallschutzweste passieren, das man diese demjenigen über den Kopf zieht. Bei einer Schwimmweste, wenn sie denn richtig eingestellt ist, kann das nicht passieren.
Die Schwimmweste (offiziell spricht man eigentlich von Schwimmhilfe), dient in erster Linie dazu, genügend Auftrieb zu verleihen, um selbstständig an das rettende Ufer oder zum Board schwimmen zu können, wenn du ins Wasser gefallen bist. Solltest du wirklich in Gefahr geraten, hilft die Schwimmweste deinem Retter/in dabei dich einfacher aus dem Wasser zu ziehen. Genauso wie Prallschutzwesten sind Schwimmwesten in der Regel Feststoffwesten und bestehen zum überwiegenden Teil aus Schaumstoff. Dadurch bieten sie zusätzlich eine Kälteisolierung und Prallschutz. Schwimmwesten sind das, was wir beim SUPen tragen.
Schwimmwesten haben einen Auftrieb von 50 Newton und sollten nach DIN EN ISO 12402-5 geprüft sein. Dann werden sie auch auf den Gewässern mit Schwimmwestenpflicht (zum Beispiel der Bodensee) akzeptiert.
Die Rettungsweste schließlich hat einen deutlich höheren Auftrieb als eine Schwimmweste und ist ohnmachtssicher. Das heißt sie dreht dich automatisch auf den Rücken in eine ohnmachtsichere Lage und hält dich dort. Dass bedeutet aber auch, das sie denkbar ungünstig ist um sich zu bewegen und damit zu schwimmen. Rettungswesten gibt es sowohl als Feststoffwesten, als auch als aufblasbare Westen. Aufblasbare Rettungswesten drücken, scheueren und wärmen kaum, sodass sie praktisch immer getragen werden können. Dabei unterscheidet man dann noch vollautomatische Rettungswesten und solche mit Handauslösung.
Schwimmhilfe
Immer häufiger sieht man auch SUPer mit aufblasbaren Schwimmhilfen zum Beispiel vom Hersteller Restube*. Allerdings solltest du beachten, dass du die meisten Restube selber auslösen musst und wenn du sie brauchst noch in der Lage sein musst dich daran festzuhalten oder sie am Körper zu fixieren. Ich persönlich würde von deren Gebrauch eher abraten. Wenn du eine Leash trägst, bist du immer mit deiner Rettungsinsel verbunden und wenn du dich nicht mehr am Board festhalten kannst, kannst du dich wahrscheinlich auch nicht mehr an der Restube festhalten.
Drybag – nicht lebenswichtig, aber extrem praktisch
Die Drybag* gehört jetzt nicht umbedingt direkt zu der persönlichen Schutzausrüstung, aber ist für jeden Paddler unerlässlich. Drybags sind Packsäcke aus einem wasserdichten Material, die über einen Rollverschluss ebenfalls wasserdicht verschlossen werden können. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen und mehr oder weniger robusten Materialien, als Beutel oder auch als praktischen Rucksack. Du kannst darin alles von Ersatzkleidung bis zum Autoschlüssel, vom Handy bis zum Proviant sicher und trocken verstauen. Und damit wären wir wieder bei der Sicherheit, denn auf längeren Touren solltest du immer ein Handy und ggf. trockene Ersatzkleidung dabei haben.
Die Schutzausrüstung tragen wir
Nach dem Erlebnis auf Sardinien sind wir kaum noch ohne Leash aufs Wasser gegangen. Mit der Schwimmweste haben wir uns aber auch noch Langezeit schwer getan. Wenn wir mal eine Schwimmweste getragen haben, fühlten wir uns immer irgendwie komisch. Vor allem Frauen werden wahrscheinlich nachvollziehen können, dass Schwimmwesten manchmal unangenehm „aufbauen“. Irgendwas zwickte und scheuerte immer und irgendwie fehlte die Bewegungsfreiheit beim Paddeln.
Nach vielem anprobieren haben wir aber dann doch endlich eine gefunden die vom Schnitt her einfach passte. Eine Schwimmweste, die bequem ist und nirgends zwickt oder scheuert. Für mich war das die NRS Women’s Siren PFD und für Lukas die NRS Ion PFD. Es empfiehlt sich aber auf jeden Fall Schwimmwesten von verschiedenen Herstellern anzuprobieren und die zu kaufen, die für einen selber am bequemsten ist. Denn eins ist klar, wenn sie nicht bequem ist, trägt man sie eh nicht.
Mittlerweile trage ich die Schwimmweste richtig gerne. Denn sie bietet zusätzlich, gerade in der Übergangszeit und im Winter, einen tollen Windschutz und zusätzliche Wärme. Und das Beste! In der Tasche vorne auf der Weste habe ich immer mein Handy griffbereit und kann während der SUP Tour tolle Fotos machen (macht das aber bitte nur wenn euer Handy auch wasserdicht ist!).
Hier noch eine kleine Hilfestellung wonach wir unsere persönliche Schutzausrüstung beim Stand Up Paddling auswählen:
Disclaimer
Wir schreiben hier über unsere Erfahrungen beim Tourenpaddeln auf Seen, Flüssen mit geringer Strömung und Meer ohne Wellen. Beim SUPen im Wildwasser und Wellenreiten mit dem SUP gibt es mit Sicherheit noch andere Dinge zu beachten.
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Sicherheit beim SUPen ist ein wichtiges Thema. Wozu brauche ich eine Schwimmweste oder Lease. Gibt es spezielle SUP Leash oder SUP Schwimmweste. Stand Up Paddling mit Schwimmweste, ja oder nein? Sind SUP Schwimmweste, SUP Schwimmhilfe und SUP Weste das gleiche?