Ein Interview mit Yvonne von SUP-hund.de
Immer öfter sehen wir Paddler, die mit ihren Hunden auf dem SUP unterwegs sind. Und immer wieder werden wir gefragt, was es dabei zu beachten gibt.
Da wir selber keinen Hund haben, haben wir uns zu dem Thema eine Expertin eingeladen. Yvonne Matuschek ist Hundephysiotherapeutin und Gründerin von SUP mit Hund. Wir haben sie gefragt, warum SUPen nicht nur etwas fürs Herrchen ist und was man macht, wenn der eigene Hund wasserscheu ist. Im nächsten Beitrag wird sie uns erzählen, was die Basics beim SUPen mit Hund sind und auf die passende Ausrüstung eingehen.
Aber jetzt erstmal viel Spaß beim Interview.
Eva: Liebe Yvonne, erzähl uns doch mal, wer bist Du und wie bist Du auf den Hund gekommen?
Yvonne: Ich bin 46 Jahre, liebe Sport, Reisen und Natur – am liebsten mit meinen Hunden. Ich bin schon mit Tieren aufgewachsen und kann mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen.

Eva: Wer sind Deine Vierbeiner?
Yvonne: Das sind Kyra, unsere fast 17-jährige Hundeomi, ein Hütehundmix vom fränkischen Dorfbauernhof. Und Pippa, 7 Jahre, eine Brackenmixhündin aus dem Nürnberger Tierheim.
Eva: Du arbeitest auch beruflich mit Tieren zusammen. Was machst Du genau?
Yvonne: Seit 2008 bin ich tierärztlich geprüfte Hundephysiotherapeutin und habe zusammen mit meiner Kollegin Monika Lechermeier (Dipl. Biologin) eine Gemeinschaftspraxis. Man kann sich das wie in der Humanphysiotherapie vorstellen, nur eben als Krankengymnastik für den Hund. Neben den klassischen Behandlungsmethoden ist einer unserer Spezialgebiete die Wassertherapie. Wir haben einen beheizten Innen- und Außenpool sowie ein Unterwasserlaufband.
Ich war begeistert, weil die inflatable SUPs super flexibel einzusetzen und leicht zu transportieren sind.
Eva: Wann standest Du zum ersten Mal auf dem SUP und was begeistert Dich daran?
Yvonne: Nachdem ich in meiner Jugend schon den Surfschein gemacht hatte, habe ich 2013, als SUP in Deutschland gerade aufkam, es gleich mal ausprobiert. Ich war begeistert, weil die inflatable SUPs super flexibel einzusetzen und leicht zu transportieren sind. Schnell haben wir uns eigene Boards zugelegt.

Eva: Wie bist Du auf SUP mit Hund gekommen?
Yvonne: In der Physiotherapiepraxis nutzen wir das „Wackelbrett“ als Trainingsgerät. Wir dachten cool, das probieren wir am See mal mit dem SUP. Unsere Hunde fanden es toll und wollten immer öfter mit aufs Board.
Stand Up Paddeln stärkt die Bindung und fördert die Stabilität, Balance und Muskulatur beim Hund.
Eva: Warum sollte man seinen Hund mit aufs SUP nehmen?
Yvonne: Stand Up Paddeln ist nicht nur ein ganzheitliches Körpertraining für den Menschen sondern fördert genauso die Stabilität, Balance und Muskulatur beim Hund. Gleichzeitig stärkt es die Bindung und man kann gemeinsam die Natur und Freizeit genießen.

Eva: Ist jeder Hund fürs SUPen geeignet?
Yvonne: Ich sage mal „fast“ jeder. Jedes Hund-Mensch-Team hat unterschiedliche Voraussetzungen – Größe, Gewicht, Alter. Dann gibt es die Wasserjunkies, den vorsichtigen „Kneipphund“ d.h. maximal bis zum Wasser und nicht weiter, den Entenjäger, den Sportler oder die Couchpotatoe. Vielleicht hat der Hund auch ein Knie- oder Hüftleiden das berücksichtigt werden muss. Deshalb empfehle ich generell immer einen Gesundheitscheck bevor man egal welche Sportart mit dem Hund ausübt.
Besonders wichtig ist, dass der Hund mit Geduld – Schritt für Schritt – sicher und verletzungsfrei an das Board herangeführt wird. Deshalb sollten Ausrüstung und Trainingskonzept immer dem jeweiligen Hund-Mensch-Team angepasst werden.
Dann klappt es mit fast jedem Hund, dass er freudig auf Board möchte.
Die wasserscheuen Hunde sitzen meist am sichersten auf dem Brett.
Eva: Hast Du ein paar Tipps, wenn der eigene Hund wasserscheu ist?
Yvonne: Das ist eigentlich kein Problem – die wasserscheuen Hunde sitzen meist am sichersten auf dem Brett. Der Mensch sollte aber generell alle Manöver vermeiden wo Gefahr besteht, dass der Hund über Board gehen könnte.
Wir trainieren das der Hund ohne Wasserkontakt auf- und absteigt und dann findet er es meist superklasse wenn er auf dem See dabei war aber mit trockenen Pfoten zurückkommt.

Eva: Wo findet man Dich, wenn man mit seinem Hund und mit Dir SUPen lernen möchte?
Yvonne: Wir selbst bieten unsere SUP-Hund-Kurse in Nürnberg an. Ab und zu sind wir auch on Tour und geben Kurse zum Beispiel in Österreich oder am Gardasee. Diese Termine findet ihr dann immer aktuell auf unserer Webseite sup-hund.de.
Für alle die sich selbst gerne ein eigenes Board zulegen möchten bieten wir Testmöglichkeiten auf Testivals oder nach Vereinbarung an. Hier hat man die Chance sich vor dem Kauf individuell beraten zu lassen und eine breite Auswahl aktueller Hund geeigneter Modelle selbst auszuprobieren. Wir haben dann verschiedene Marken, Preiskategorien und Shapes zur Auswahl.
Mittlerweile gibt es auch mehrere lizensierte SUP-Hund Trainer und Schulen, die wir ausgebildet haben und die in ganz Deutschland Kurse anbieten. Eine Übersicht findet Ihr ebenfalls auf unserer Homepage.
Eva: Vielen Dank Yvonne für das Interview.
Im zweiten Teil SUP mit Hund #02 – Basics und Material gibt Yvonne dir ein paar Tipps zum Paddeln mit deinem Vierbeiner und erklärt dir worauf du bei der Ausrüstung achten solltest.
Warum Stand Up Paddling mit Hunden für Mensch und Tier ein Erlebnis ist. Hier erfährst du alles zum Thema SUP mit Hund. Damit auch dein Vierbeiner zum SUP Hund wird und ihr mit Freude SUPen mit Hund gehst.