Tief atme ich die frische Luft ein. Es ist ein sonniger Tag, die Luft ist still, sanft plätschert das Wasser gegen mein Board, während ich entspannt das Paddel ins Wasser tauche. Links und rechts von mir reichen die Bäume bis ans Ufer. Gut versteckt zwischen den Zweigen steht ein Fischreiher und lauert bewegungslos auf seine Beute. Weiter vorne tummelt sich eine Gruppe Wildgänse. Außer Lukas, der neben mir durchs Wasser gleitet, ist kein Mensch zu sehen oder zu hören. Und das im bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands.
Sehnsuchtsorte vor der Haustür entdecken
Wir haben schon einige der wohl schönsten und beeindruckendsten Orte auf unseren Planeten gesehen. Und oft waren wir so geblendet von der Schönheit in der Ferne, dass wir gar nicht wussten was für tolle Orte es bei uns vor der Haustür gibt. Einer dieser unterschätzten Orte ist bestimmt die Wuppertalsperre im Bergischen Land. Nur 25 Kilometer von unserer Haustür und doch waren wir noch nie hier. Bis zum letzten Jahr, als wir hier zum ersten mal SUPen waren.
Einsamkeit oder doch überfüllte Freibäder?
Es war ein schöner Sommertag 2016, als wir uns am Freizeitzentrum Kräwi mühsam einen Parkplatz suchten. Die Liegewiesen am Ufer voller Menschen. Es roch nach Fritten, Kinder kreischten im Schwimmbereich, Taucher bereiteten sich auf den nächsten Tauchgang vor und im Wasser drehten Tretboote mit laut aufgedrehten Musikboxen ihre Runden.
Kurz haben wir überlegt, ob wir hier wirklich aufs Wasser wollen! 17,84 Millionen Menschen gibt es in NRW und gefühlt waren alle hier. Naja gut, vielleicht nicht ganz, aber zumindest halb Remscheid. Zum Glück haben wir uns nicht abhalten lassen. Denn kaum waren wir um die erste Kurve der sich in engen Biegungen windenden Wuppertalsperre gepaddelt, waren wir allein. Von dem Trubel am Freibad nichts mehr zu sehen und zu hören. Und auch Tretbootfahrer verirrten sich hier nicht mehr hin. Da es kaum Wanderwege gibt, die bis ans Wasser führen, sah man auch nur noch vereinzelt Menschen am Ufer.
Die Wildnis im Bergischen
Oft haben wir das Gefühl, dass es in NRW einfach zu voll ist und sehnen uns nach der Ruhe und Weite, wie man sie zum Beispiel in Kanada findet. Wir gehen auch oft Wandern, aber viele der schönen Wanderwege in der Umgebung gleichen bei gutem Wetter doch eher einer Völkerwanderung. Das wir hier so einen idyllischen Ort finden würden, hätten wir bei unserem ersten Besuch nicht gedacht.
3,5 Kilometer sind wir bei unserem ersten Ausflug in Richtung Vortallsperre gepaddelt und wieder zurück und hatten damit gerade mal ein Drittel der Talsperre erkundet. Auf jeden Fall ein Ort um wiederzukommen!
Wenn Du auch mal auf der Wuppertalsperre SUPen möchtest, findest Du bei unseren SUP Spots alle Details.